Expertise überwältigt: Mosaike aus dem Vatikan schmeißen Wunsch über den Haufen – Bares für Rares
Ein Mikromosaik sorgt für Furore bei Bares für Rares
Es war ein Tag voller Überraschungen im Pulheimer Walzwerk, als zwei gut gelaunte Verkäuferinnen mit einem unscheinbaren Kästchen die Händler- und Expertenrunde betraten.
Edita und Samira aus Nürnberg, beide voller Vorfreude und Nervosität, hatten ein Schmuckstück dabei, das zunächst wie ein nettes Erinnerungsstück aus alten Tagen wirkte – doch schnell sollte sich herausstellen, dass es sich um eine wahre Rarität handelte.
Die Geschichte des Schmuckstücks begann mit einer Patentante, die das Collier samt Zubehör an Edita weitergegeben hatte.
uf den ersten Blick war das Stück für die Verkäuferinnen ein schöner, aber unscheinbarer Familienschatz. Umso größer war die Aufregung, als Expertin Wendela Horz einen genaueren Blick auf das Collier warf und es sich als außergewöhnliches Kunstwerk der Mikromosaik-Technik entpuppte.
Hergestellt vermutlich um 1860 in den vatikanischen Werkstätten in Rom, zeigte das Collier filigrane Darstellungen berühmter römischer Sehenswürdigkeiten wie den Petersplatz, das Pantheon oder das Kolosseum.
In hauchdünne Glasfäden geschnittene Steinchen waren kunstvoll zu winzigen Bildern zusammengesetzt und in Malachit eingefasst. Dazu gehörte sogar noch eine passende Schatulle aus Köln.
Der Wert? Weit entfernt von den ursprünglich erhofften 100 Euro. Horz erklärte, allein der Goldwert belaufe sich auf rund 3.500 Euro.
Inklusive der kunstvollen Verarbeitung und des Alters taxierte sie das Collier schließlich auf stolze 4.000 bis 4.500 Euro – ein echter Schatz, den die Verkäuferinnen so nie erwartet hätten.
Mit dieser Expertise ging es weiter ins Händlerzimmer, wo das Collier sofort für Aufsehen sorgte.
Die Händler, darunter Roman Runkel, waren begeistert von der feinen Arbeit und nannten das Schmuckstück nicht umsonst den „Porsche der Mikromosaik-Kunst“. Schnell entbrannte ein lebhaftes Bietergefecht.
Los ging es mit einem Gebot von 3.600 Euro – und in rascher Folge steigerten sich die Händler gegenseitig hoch.
Roman Runkel und seine Kolleginnen und Kollegen zeigten deutlich, wie wertvoll das Stück tatsächlich war. Schließlich fiel der Hammer bei stolzen 4.200 Euro.
Die Verkäuferinnen, die anfangs von bescheidenen 100 Euro geträumt hatten, waren fassungslos. Tränen der Freude flossen, und die Überraschung über den unerwarteten Geldsegen war groß.
Die ehrlichen und offenen Frauen hatten nicht nur ein spektakuläres Geschäft gemacht, sondern auch die Sympathien der Händler und Zuschauer gewonnen.
Am Ende nahmen Edita und Samira ihr Geld entgegen – ein Teil bar, der Rest sollte per Überweisung folgen – und verabschiedeten sich sichtlich bewegt aus dem Händlerraum.
„Alles kommt, wie es kommen muss“, sagten sie zum Abschied.
Damit reiht sich diese Episode in die lange Liste unvergesslicher Momente bei Bares für Rares ein. Ein unscheinbares Erbstück entpuppte sich als hochkarätiger Schatz – und sorgte nicht nur bei den Verkäuferinnen, sondern auch beim Publikum für Gänsehaut.