Wenn Schätze aus der Mode kommen – Gold-Armband fällt bei „Bares für Rares“ durch

Köln – Monique bringt ein breites, massiv goldenes Armband – ein Erbstück ihrer Urgroßmutter – mit zu „Bares für Rares“. Das Stück sei kein Alltagsschmuck, sie trage ihn nicht, deshalb habe sie sich entschieden, das Armband zu verkaufen – bestenfalls in der ZDF-Sendung.

Moderator Horst Lichter zeigt sich beeindruckt von der Goldarbeit und der Verarbeitung – zahlreiche ineinander verhakte Elemente bilden eine Art Teppichmuster.

„Schau mal, diese Nübbelchen“, zeigt sich Lichter begeistert. „Das sieht aus wie kleine Steinchen.“ Schmuck-Expertin Heide Rezepa-Zabel muss lachen – bei den „Nübbelchen“ handelt es sich um ein filigranes Blumenmuster.

Massives Gold-Armband fällt bei „Bares für Rares“ durch

Ein solches Schmuckstück weckt natürlich hehre Erwartungen – die nicht immer erfüllt werden. Auch in diesem Fall ist schon die Expertin eher nüchtern.

Das Armband stamme wohl aus dem Italien der 1960er Jahre, Gold sei damals sehr günstig gewesen. Zudem handelt es sich nicht um eine Handarbeit, sondern um ein fabrikgefertigtes Stück.

Nicht kleinzureden ist bei einem massiven Goldarmband aus 750er Gold allerdings der Wert des Materials an sich. Der ist aktuell sehr hoch. 95 Gramm bringt Moniques Familienerbstück auf die Waage – und hat damit bereits einen Wert von 6600 Euro.

Aber dabei bleibt es dann auch fast. Rezepa-Zabel zögert sichtlich, überhaupt höher zu gehen, ringt sich dann aber zu einer Expertise von 6600 bis 7200 Euro durch. Es sei eben bei Schmuck vor allem die Mode, die den Wert bestimme – und solche sogenannten Teppich-Armbänder seien aktuell nun mal gar nicht in Mode.

Auch die schönen „Nübbelchen“ - wie Horst Lichter das Blümchen-Motiv nennt - können nicht überzeugen.

Händler Fabian Kahl hat „so gar keine Lust auf diesen Schmuck“

Im Händlerraum ist die Stimmung ähnlich. Zwar wissen auch die Händler, dass sie hier allein wegen des Goldes tief in die Tasche greifen müssen.

In der Runde mit Elke Velten, Daniel Meyer, Fabian Kahl, David Suppes und Friedrich Häusser beeindruckt das Gewicht.

Fabian Kahl packt seine Feinwaage aus und scherzt: „Das sind so 30 Gramm.“ Und erntet Lacher von allen Seiten. Kahl fügt aber auch gleich deutlich hinzu: „Also, ich habe gerade so gar keine Lust auf diese Art von Schmuck.“ Und spricht damit – so wirkt es – dem Rest der Runde aus der Seele. Schlechte Karten für Verkäuferin Monique?

Auch bei den restlichen Händlern herrscht Zurückhaltung vor – während beispielsweise im Fall eines alten Werbeschilds der Konkurrenzkampt unter den Händlern zu einem Verkaufspreis geführt hatte, der weit jenseits der Expertise lag.

Daniel Meyer macht dann doch ein Angebot: 6200 Euro ist er bereit zu zahlen. Darauf will die Immobilienmaklerin vom Niederrhein sich zunächst nicht einlassen: „Das wär nicht clever von mir, wenn ich ja für den reinen Goldpreis schon mehr bekommen würde.“

Verkäuferin beweist bei „Bares für Rares“ Verhandlungsgeschick

Das Team klärt dann allerdings auf: Auch ein Goldankäufer würde kaum den kompletten Goldpreis zahlen – immerhin brauche er ja noch eine Gewinnspanne. Ähnlich sei es bei den Händlern.

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Zudem schwanke der Preis für Gold nahezu täglich. Die Diskussion geht noch eine Weile hin und her, David Suppes bietet schließlich 6400 Euro – und bekommt den Zuschlag.

So war am Ende tatsächlich nicht mehr drin als der Goldpreis. Doch Monique zeigt mit ihrem letzten Statement nach dem abgeschlossenen Handel, dass auch sie weiß, wie man verhandelt: „Das Erbstück hier zu lassen, dazu habe ich mich vorher schon entschieden.

Deshalb ist das völlig in Ordnung für mich.“ Durch ihre Standhaftigkeit hat sie also noch 200 Euro mehr rausgeholt als ursprünglich möglich erschienen.

Nicht immer sind sich übrigens Experten und Händler bei „Bares für Rares“ in der Bewertung der Raritäten so einig – so kritisierte etwa einst Händlerin Susanne Steiger eine Diamant-Expertise ihres Kollegen harsch.

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