Bild von „Dalli Dalli“-Legende bei „Bares für Rares“ zum Schleuderpreis: „ZDF-Fernsehgeschichte“

Pulheim – Als Schnellzeichner Oskar wurde der Maler Hans Bierbrauer in Hans Rosenthals Sendung „Dalli Dalli“ bekannt.

Nun wurde ein Aquarell der ZDF-Legende bei „Bares für Rares“ für nur 200 Euro verkauft. Der 68-jährige Bundespolizist Jürgen Günder brachte das Gemälde in die Trödelshow. Es handelte sich um ein Landschaftsbild mit Feldern und Wiesen.

„Hab ein Stück ZDF-Fernsehgeschichte mitgebracht“: Bild von „Dalli Dalli“-Legende bei „Bares für Rares“

Hans Bierbrauer, besser bekannt als Schnellzeichner Oskar, war eine echte ZDF-Legende. Er wurde ab 1971 in Hans Rosenthals populärer TV-Show „Dalli Dalli“ berühmt. Oskar hatte die Aufgabe, Karikaturen der Kandidaten zu zeichnen. Nun liegt eines seiner Kunstwerke bei Horst Lichter (62).

„Eine Medienpersönlichkeit“ sei er gewesen, bilanzierte der „Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz. Neben seiner Tätigkeit als Karikaturist betätigte sich Oskar auch als klassischer Maler. Das bei „Bares für Rares“ präsentierte Aquarell entstand vermutlich um 1980 in Schleswig-Holstein.

„Bares für Rares“-Kandidat Jürgen Günder erhielt das Bild einst von seinem Onkel Erwin. Er wollte es verkaufen, da es bei ihm nur auf dem Dachboden hing.

„Ich hab ein Stück ZDF-Fernsehgeschichte mitgebracht“, erklärte der Verkäufer im Händlerraum. Der Moderator Horst Lichter zeigte sich überrascht von der Geschichte des Bildes.

„Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz, Horst Lichter und Kandidat Jürgen Günder im „Bares für Rares“-Studio
Bild von „Dalli Dalli“-Legende bei „Bares für Rares“ zum Schleuderpreis: „ZDF-Fernsehgeschichte“ © ZDF/Bares für Rares

Nach dem Zweiten Weltkrieg machte Oskar als Karikaturist von sich reden. Seine politischen Zeichnungen in Berliner Zeitungen waren so kühn, dass sie zu der Redewendung „frech wie Oskar“ führten. „Die Arbeiten von dem Oskar sind beliebt und begehrt“, so der ZDF-Experte.

Allerdings bezieht sich diese Aussage hauptsächlich auf Oskars Karikaturen. Diese sind nur schwer zu finden und daher besonders wertvoll.

Für nur 200 Euro: Kunstwertk von „Dalli Dalli“-Legende bei „Bares für Rares“ zum Schleuderpreis verkauft

„Was immer wieder im Handel ist, sind seine, eigentlich gar nicht nach dem Fernseh-Menschen Oskar aussehenden Bilder und die erreichen leider keine hohen Werte“, erklärte der Kunstfachmann weiter. Aus diesem Grund konnte er für das Aquarell lediglich einen Wert von 240 bis 300 Euro ansetzen.

Diese Einschätzung stimmte mit der Wunschvorstellung von Jürgen Günder überein. Der Verkäufer hatte sich lediglich 200 Euro für das Bild erhofft. Trotz des geringen Preises für das Werk einer TV-Legende zeigte sich Günder zufrieden.

„Bares für Rares“-Kandidat Jürgen Günder bekommt 200 Euro
Wunschpreis erreicht „Bares für Rares“-Kandidat Jürgen Günder verkauft das Bild von Schnellzeichner Oskar um 200 Euro © ZDF/Bares für Rares

Im Händlerraum erkannten nicht alle Anwesenden den Namen des Künstlers. Nur einer der Händler konnte sich noch an den Schnellzeichner Oskar erinnern. Julian Schmitz-Avila kannte den Maler gar nicht mehr. Trotz der mangelnden Bekanntheit des Künstlers beteiligten sich vier der fünf Händler an der Auktion.

Das höchste Gebot kam von Esther Ollick. Sie bot zunächst 180 Euro für das Aquarell. Jürgen Günder gelang es jedoch, seinen Wunschpreis von 200 Euro auszuhandeln.

DALLI DALLI / Schnellzeichner OSKAR (Horst Bierbrauer) portraitiert in der Dalli Dalli Show , Sendung vom 12.5.1971
DALLI DALLI / Schnellzeichner OSKAR (Horst Bierbrauer) portraitiert in der Dalli Dalli Show , Sendung vom 12.5.1971 © IMAGO/United Archives

„Für eine echte TV-Legende eigentlich ein Ramschpreis. Aber wie heißt es so schön: Der Markt bestimmt den Preis“, kommentierte ein Beobachter den Verkauf. Trotz des niedrigen Verkaufspreises bleibt das Bild ein Stück deutscher Fernsehgeschichte.

Es erinnert an eine Zeit, in der Oskar als Schnellzeichner Millionen von Zuschauern unterhielt und mit seinen Karikaturen zum festen Bestandteil der beliebten Sendung „Dalli Dalli“ wurde.

Apropos: Ein 95-jähriger Rentner erlebte mit seinem Schrankkoffer ein wahres Wunder bei „Bares für Rares“. Nach einer ernüchternden Expertise lieferten sich die Händler ein hitziges Bietergefecht.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Back to top button
error: Content is protected !!