„Bares für Rares“-Händler zanken sich um alten Entenhausen-Comic

Köln – Marvin Jahn aus Dortmund sammelt Comics – darunter die berühmten Geschichten aus Entenhausen rund um Donald und Dagobert Duck.

Weil Marvin nun mit seiner Freundin zusammenzieht, will er sich von ein paar Stücken trennen. Mit zu „Bares für Rares“ bringt der 34-Jährige eine Zeichnung aus dem Jahr 1967.

„Bares für Rares“-Händler zanken sich um alten Entenhausen-Comic

Es handelt sich um ein Abenteuer von Dagobert und Donald Duck sowie dem Neffen-Trio Tick, Trick und Track, die gemeinsam in Australien unterwegs sind.

Wie „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel erläutert, handelt es sich dabei um einen ursprünglichen amerikanischen Comic, dessen Zeichnungen für eine französische Übersetzung kopiert wurden. Die Sprechblasen mit den Texten wiederum wurden dann per Hand hinzugefügt.

Signiert wurde das Ganze von Carl Barks, dem wohl berühmtesten Disney-Zeichner. Der Amerikaner, der im August 2000 im Alter von 99 Jahren gestorben ist, zeichnete bis 1966 unter anderem die berühmten „Duck Tales“-Figuren – viele von ihnen hat er gar erfunden, wie Detlev Kümmel zu berichten weiß. Darunter etwa Dagobert Duck sowie Tick, Trick und Track.

Da der Comic im „Bares für Rares“-Studio aus dem Jahr 1967 stammt, dürfte er nicht von Carl Barks selbst stammen – wohl aber noch nach seinem Entwurf, wie Kümmel vermutet.

Mindestens hat er die Zeichnungen abgenommen und freigegeben, wie seine Signatur der Seite belegt. Das mache das Werk durchaus zu einem wertvollen Stück, weiß Kümmel.

Entenhausen-Comic stammt von Disneys berühmtesten Zeichner

400 Euro wünscht sich Marvin Jahn für seine Comic-Rarität – so viel hatte er auf einer Online-Auktion für die Seite bezahlt. Detlev Kümmel geht bei dem Wunsch mit, setzt seinen Expertisenpreis bei 400 bis 500 Euro an. Moderator Horst Lichter überreicht entsprechend die Händlerkarte.

Bares für Rares“-Händler zanken sich um alten Entenhausen-Comic

Und was sagen die Händler? Die scheinen angetan. Christian Vechtels erste Reaktion lautet: „Nice!“

Als Verkäufer Marvin aufklärt, das Carl Barks derjenige ist, der „halb Entenhausen erfunden“ hat, will wiederum David Suppes das gar nicht glauben.

Besonders ins Auge fällt den Händlern ein handgezeichneter Donald-Duck-Kopf – ob der von Carl Barks stammt, ist allerdings nicht zu belegen.

Dennoch eröffnet Jan Čížek die Gebote mit 100 Euro. Nach und nach gehen alle Händler mit – mit im Studio sitzen noch Susanne Steiger und Anaisio Guedes, dessen Markenzeichen bei „Bares für Rares“ mittlerweile eine Brosche ist, die er einst in der Sendung ersteigerte.

Bei 350 steigen jedoch alle bis auf Christian Vechtel und Anaisio Guedes aus.

Der Antiquitätenhändler aus Münster und der Galerist aus Hamburg liefern sich nun ein sehr amüsantes Bietergefecht. Vechtel betont beim Stand von 400 Euro: „Ich will die Expertise gar nicht wissen.“

Der Comic scheint für ihn ein kleines Herzensprojekt zu sein. Genauso geht es aber wohl dem neben ihm sitzenden Brasilianer – denn der lässt nicht locker.

„Was willst du denn damit, Anaisio?“, fragt Vechtel beim Stand von 500 Euro mit resigniertem Unterton seinen hartnäckigen Konkurrenten.

Doch der verrät nichts, hält aber weiterhin bei jedem Gebot des Münsteraner Antiquitätenhändlers dagegen. Marvin Jahn schaut sich das Geschehen derweil amüsiert an.

„Das wird gerade persönlich bei uns, merkste das?“, fragt Vechtel in Richtung des Dortmunders, der mit einem Grinsen antwortet: „Ich schau mir das gerne an.“

Comic bei "Bares für Rares": Händler reißen sich um Donald Duck - news38.de

„Das wird persönlich“: Händler treiben Preis immer weiter hoch

Und das darf er noch ein gutes Weilchen – keiner der beiden Händler will locker lassen. Erst als Anaisio Guedes 720 Euro bietet, gibt Vechtel auf – und überlässt dem Konkurrenten den begehrten Comic.

Den ursprünglichen Kaufpreis will er wohlweislich gar nicht wissen – dass er hier über Expertise bezahlt hat, ist ihm völlig bewusst.

Allerdings hält das die Händler bei „Bares für Rares“ längst nicht immer von einem Kauf ab. Noch gar nicht lange ist es her, als Waldi Lehnerz mehrere Hundert Euro für ein leuchtend gelbes Sonnenschirmchen aus den 1930er Jahren bezahlte.

Und ein Bietergefecht, an dem sich fast die ganze Händlerrunde beteiligte, löste ein altes Werbeschild aus Emaille aus. Der finale Preis sprengte die Expertise gleich um ein Vierfaches.

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