“Ich habe Wichtigeres zu tun” – Bürgergeld-Empfänger lehnt Job ab!

„Armes Deutschland“: Bürgergeldempfänger Jerome lehnt Jobangebot ab – „Ich habe Wichtigeres zu tun“

In der neuesten Folge der RTLZWEI-Sozialdoku „Armes Deutschland“ sorgt ein Teilnehmer erneut für hitzige Diskussionen. Jerome Ausham, seit sechs Jahren arbeitslos und Bürgergeldempfänger, schlägt ein durchaus lukratives Jobangebot aus – und begründet seine Entscheidung mit einer Aussage, die viele Zuschauer fassungslos zurücklässt.

500 bis 700 Euro pro Auftrag – kein Interesse

Dem 30-jährigen Mann wurde ein Job im Bereich Haushaltsauflösungen angeboten. Die Bezahlung: zwischen 500 und 700 Euro pro Auftrag – keine Vollzeitstelle, aber eine Chance auf regelmäßige Arbeit und ein geregeltes Einkommen.

Zunächst zeigt Jerome Interesse, nimmt die Visitenkarte des Anbieters entgegen. Doch danach: Funkstille.

Als die Produktionsfirma nachhakt, warum er sich nicht gemeldet habe, folgt eine bemerkenswerte Erklärung. „Ich würde ja gerne etwas helfen, aber bei 500 Euro kann ich nicht für den Staat arbeiten“, sagt Jerome vor laufender Kamera.

„Ich muss doch für den Staat etwas machen, oder?“

Besonders irritierend: Jerome scheint selbst nicht ganz zu verstehen, wie ein solches Arbeitsverhältnis funktioniert. Er fragt: „Ich zahle ja Steuern, oder? Bei so einem 500-Euro-Job muss ich doch auch was für den Staat machen?“ – und lässt durchblicken, dass er Steuern und Sozialabgaben offenbar für eine Art Strafe hält.

Statt sich über die mögliche Einkommensquelle zu freuen, erklärt der Bürgergeldempfänger, dass er derzeit einfach „blockiert“ sei. „Ich musste meine Wohnung aufräumen, hatte privat genug zu tun“, sagt er weiter. Für ihn gebe es momentan wichtigere Dinge als Arbeit.

Heftige Reaktionen bei Zuschauern

Die Reaktionen auf Social Media lassen nicht lange auf sich warten. Viele Nutzer zeigen sich empört über so viel Gleichgültigkeit. „Da bekommt jemand die Chance auf einen fair bezahlten Job – und lehnt ab, weil er keine Lust hat“, heißt es in den Kommentaren. Andere fordern Konsequenzen: „Wer solche Angebote ausschlägt, sollte keine Leistungen mehr bekommen.“

Bürgergeld-Reform im Fokus

Der Fall erhält sogar eine politische Dimension. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte erst kürzlich angekündigt, die Mitwirkungspflichten beim Bürgergeld deutlich zu verschärfen. Wer Jobangebote ablehnt oder Termine schwänzt, soll künftig schneller mit Sanktionen rechnen müssen.

„Das Bürgergeld darf keine Einladung zur Passivität sein“, so Merz in einem aktuellen Statement. Fälle wie der von Jerome dürften die politische Debatte weiter anheizen – zwischen der Forderung nach Eigenverantwortung und der Frage nach sozialer Gerechtigkeit.

Ausdruck von Selbstbestimmung – oder Arbeitsverweigerung?

Der Fall wirft grundlegende Fragen auf: Wie viel Eigeninitiative kann und muss man von Bürgergeldempfängern erwarten? Und ab wann gilt ein Jobangebot als zumutbar?

Jerome sieht sich offenbar nicht als Teil des Problems, sondern als Opfer eines ungerechten Systems. „Wenn ich Probleme habe, kann ich nichts machen“, sagt er resigniert. Doch für viele Zuschauer klingt das eher nach Ausrede als nach Einsicht.

Klar ist: Mit Aussagen wie diesen liefert „Armes Deutschland“ einmal mehr Zündstoff für die Diskussion um Arbeitsethik, Eigenverantwortung und die Zukunft des Bürgergelds in Deutschland.

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