120 Hektar, 23 Rinder – nur die Liebe fehlt: Bauer sucht Frau im Erzgebirge
Er betreibt Bio-Mutterkuhhaltung mit Ackerbau und ist einer von 13 Kandidaten der 21. Staffel von „Bauer sucht Frau“: Landwirt Thomas Köhler aus dem Erzgebirge.
Regen statt Staub, Drehpause statt Dreschpause: Für Biolandwirt Thomas Köhler waren die widrigen Wetterbedingungen zur Erntezeit im Sommer ein wahrer Glücksfall. Während vielerorts die Erntearbeiten pausierten, lief bei ihm die Kamera heiß.

Statt auf dem Mähdrescher zu sitzen, stand er Ende Juli im Regen vor der Kamera, als die Dreharbeiten zur Hofwoche von „Bauer sucht Frau“ auf dem Biohof Köhler stattfanden.
Der 39-Jährige ist Bio-Ackerbauer im Haupterwerb. Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof, wusste er schon von Kindesbeinen an: „Ich möchte Landwirt werden!“
In Pfaffroda bei Olbernhau in Sachsen bewirtschaftet er 40 ha Ackerland und 80 ha Grünland. Neben dem Verkauf von Getreide und Bergwiesenheu sind die beiden Mutterkuhherden und der Verkauf der acht Monate alten Kälber wichtige Standbeine des Betriebs.
Rinderhalter haben selten Urlaub
Die Rinder sind es auch, die die Partnersuche des jungen Landwirts beeinflussen. „Mit Kühen hat man jeden Tag Arbeit und auch Mutterkühe haben ihre gewissen Zeiten. Lange ausschlafen oder viel reisen, ist schwierig.“
Herausfordernd ist es auch, im Erzgebirge eine passende Partnerin zu finden. Es fehlen Frauen. „Viele junge Männer in meinem Umfeld sind Single. Schon vor 15 Jahren haben die Feuerwehrkameraden mich angestachelt, mich bei ‚Bauer sucht Frau‘ zu bewerben“, erzählt der 39-Jährige lachend.
Dass er diesen Schritt dann tatsächlich gewagt hat, brachte ihm viel Respekt aus seinem Umfeld ein – und das nicht nur, weil er sich bei der Partnersuche von einem Millionenpublikum vor dem Fernseher begleiten lässt. „Ich war schon einmal verheiratet. Doch es ging alles zu schnell.

Ich bekam Zukunftsängste, bin depressiv geworden“, verrät er im Gespräch mit der Bauernzeitung. Mit professioneller Hilfe, der Unterstützung seiner Familie und seiner Fußballkollegen konnte er wieder Fuß fassen.
Auch Musik spielte für ihn in dieser schwierigen Lebensphase eine wichtige Rolle. Dass Thomas Köhler seine Geschichte mit der Öffentlichkeit teilt, ist in einem Berufsfeld, das durch Stärke und Durchhaltevermögen geprägt ist und in dem psychische Erkrankungen oft noch tabuisiert werden, alles andere als selbstverständlich.
Vom Neben- in den Haupterwerb: Betrieb vom Vater übernommen
Nach schwierigen Jahren hat er wieder Kraft und Zuversicht gefunden, um sowohl privat als auch beruflich nach vorn zu blicken.
Im Juli hat er den elterlichen Betrieb offiziell übernommen, von seinem Vater Egbert (64). Dieser hatte den Betrieb 1996 vom Nebenerwerb in den Haupterwerb geführt.
Ganz verabschiedet hat sich der einstige Chef jedoch nicht. Neben Köhlers Onkel und zwei weiteren Angestellten, darunter eine FÖJlerin (Freiwilliges Ökologisches Jahr), gehört er weiterhin zum festen Team des landwirtschaftlichen Betriebes.
Der Hof steht solide da, doch ohne Fördermittel durch Agrarumweltmaßnahmen ist eine Bewirtschaftung kaum möglich. Zwar brachte das Jahr dank Schlachtpreisen von 6 €/kg für Jungtiere bis acht Monate einen ordentlichen Umsatz, doch die Einnahmen fließen in die durch den Mindestlohn gestiegenen Lohn- und Reparaturkosten.
Sorgenvoll blickt Thomas Köhler auch auf die Billigimporte. Immer mehr ausländische Lebensmittel drücken die Preise und die heimischen Erzeuger bleiben auf ihren Produkten sitzen. Mit regionaler Wertschöpfung und kurzen Transportwegen hat das für ihn wenig zu tun.
Abgeholt mit dem Feuerwehr-Oldtimer
Umso wichtiger ist es ihm, dass seine künftige Partnerin auf eigenen Füßen steht. Vor allem aber sollte sie das Dorf- und Familienleben ebenso lieben wie er. Mit ihr zusammen möchte er kochen und gern eine Familie gründen.
Einige Frauen konnten sich das gut vorstellen und meldeten sich, zwei von ihnen lud er ein. Abgeholt wurden sie stilecht im Oldtimer-Feuerwehrauto.
In der Hofwoche wollte er sich bewusst nur auf eine Frau konzentrieren. Wer es wurde und ob es funkte, erfährt man ab 3. November um 20:15 Uhr auf RTL oder eine Woche vorab auf RTL+.




