Nostalgie-Trip ins Jahr 2006: Neue ZDF-Serie „Chabos“ startet im August

“Chabos”: Zwischen LAN-Partys und Klassenverrat – ZDFneo-Serie wirft schonungslose Blicke auf die Nullerjahre

Vergessene Einladungen, gebrannte DVDs, nächtelange LAN-Partys und Clubabende mit gefälschtem Ausweis – die neue ZDFneo-Serie „Chabos“ entführt uns auf eine ebenso nostalgische wie bittere Reise in die frühen 2000er.

Im Zentrum steht Peppi, ein ehemaliger Außenseiter, der Jahre später auf sein altes Leben zurückblickt – mit einer Mischung aus Wehmut, Zorn und einer gehörigen Portion Selbstironie.

Peppis Rückblick wird ausgelöst durch ein schmerzhaft simples Ereignis: Er wurde nicht zum anstehenden Klassentreffen eingeladen.

Diese vermeintliche Kleinigkeit öffnet alte Wunden und zwingt ihn dazu, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Warum ist der Kontakt zu seinen früheren Mitschülern abgebrochen? Welche Erinnerungen hat er verdrängt – und welche Wahrheiten hat er sich nie eingestehen wollen?

„Chabos“ ist dabei weit mehr als eine Retro-Komödie. Die Serie taucht tief in die Jugendkultur der Nullerjahre ein, komplett mit MSN-Messenger, ersten YouTube-Clips, T9-Handys, gebrannten Rammstein-Alben und der verwirrenden Pubertät in einer Zeit, in der Identität vor allem über Musikgeschmack, Sneaker-Marke und ICQ-Status definiert wurde.

Doch im Schatten der scheinbar harmlosen Nostalgie verbirgt sich eine Coming-of-Age-Geschichte, die zunehmend düsterer wird.

Besonders eindrucksvoll ist die Art und Weise, wie „Chabos“ die gesellschaftlichen Spannungen dieser Ära reflektiert – vom aufkeimenden Patriotismus während des Sommermärchens 2006 über frühe Integrationsdebatten bis hin zur rohen Jugendgewalt auf Schulhöfen.

Peppi rollt seine Jugend nicht nur auf, um sich zu erinnern, sondern um zu verstehen – und vielleicht auch, um zu vergeben.

Getragen wird die Serie von starken Gastauftritten: Anke Engelke brilliert als Peppis frühere Lehrerin mit dunklem Humor, während Domian – der König der nächtlichen Seelenbeichten – in einer überraschend ernsten Rolle einen der eindrücklichsten Momente der Staffel liefert. Ihre Präsenz verstärkt den Retro-Charme und verleiht dem Format zusätzliche Tiefe.

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Regisseurinnen und Drehbuchautorinnen der Serie setzen bewusst auf Authentizität: Das Szenenbild ist durchzogen von popkulturellen Referenzen, alte Werbeplakate,

Handyklingeltöne und längst vergessene Modetrends erzeugen ein atmosphärisches Zeitgefühl. Doch bei aller Ästhetik bleibt der Fokus stets auf der emotionalen Reise Peppis, der lernen muss, dass Erinnerungen trügen können – und dass manche Nächte nie wirklich enden.

Was genau in jenem Sommer 2006 geschah, warum Peppi nicht zum Klassentreffen eingeladen wurde und welche Rolle Schuld, Scham und Loyalität dabei spielen, wird ab dem 22. August in der ZDF-Mediathek enthüllt.

„Chabos“ verspricht nicht nur pure Nostalgie, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den Geistern der Vergangenheit – ehrlich, witzig und erschreckend aktuell.

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