“Vielleicht bereuen wir das später” – Das waren die Highlights der “Bares für Rares”-Woche
Zaghaft bis selbstbewusst präsentierten sich die Verkäufer:innen in der aktuellen “Bares für Rares”-Woche. Dabei lernte man viel über wertmindernde Makel. Ein tatsächlich leckender Experte gehört zum Glück nicht dazu.
Einige Enttäuschungen mussten die Verkäufer:innen in der aktuellen”Bares für Rares”-Sendewoche schon verkraften.
Eine Luxus-Armbanduhr fand keinen neuen Besitzer, ein Bild mit düsterem Motiv blieb wegen seiner unrühmlichen Auktions-Vergangenheit hinter dem Experten-Schätzwert zurück. Dafür schoss eine tierische Pfeffermühle den Vogel ab! Und der Lampen-Experte leckte doch tatsächlich an einer Rarität.
Komplett gemacht wird die “Bares für Rares”-Woche wie üblich am Freitag ab 15.05 Uhr im ZDF – und im Live-Stream bei Joyn.
Montag: Selbstbewusster Verkäufer, verunsicherte Händler
Christian aus Reken war sich seiner Sache sicher. “Das ist Vintage, aus den 1980ern, und das kann man immer tragen”, präsentierte der “Bares für Rares”-Kandidat zum Wochenauftakt selbstbewusst eine Luxus-Armbanduhr von Cartier. Das Modell Santos Carrée fand auch Experte Sven Deutschmanek “bedeutsam”.
Doch der Wunschpreis von 8.000 bis 10.000 Euro kam nicht nur Moderator Horst Lichter reichlich forsch vor (“Alter Schwede!”). Realistischer seien 5.000 bis 6.500 Euro, befand Deutschmanek.
Am Ende gab es nicht mal die. Im Händlerraum kamen die Gebote stockend. David Suppes ließ sich noch zu 5.000 Euro hinreißen.
Zu wenig für den Verkäufer, der energisch den Kopf schüttelte: “Nein!” Als der Deal geplatzt war und Christian sein Schmuckstück wieder einpackte, haderte Daniel Meyer – denn die Uhr hatte bei allen Eindruck hinterlassen: “Vielleicht bereuen wir das später”, befürchtete der Händler eine verpasste Chance.
Dienstag: Händlerin “Susi” steht zu ihrem “Vogel”
In der Dienstagsausgabe präsentierten sich die “Bares für Rares”-Stars in Bestform – zumindest verbal. Ein Küchenwerkzeug mit tierischer Anmutung verleitete einen Händler zu einer spitzen Bemerkung – die seine Kollegin souverän konterte.
Die Verkäufer Elias und Jan hatten eine Pfeffermühle in Form eines Tukans dabei – ein Glücksgriff vom Hausflohmarkt.
Denn das originelle Küchen-Utensil stammte vom dänischen Designer Sven-Erik Tonn-Petersen und ging dank einer Veredelung mit 800er-Silber bei Colmar Schulte-Goltz sogar als Unikat durch. 150 Euro wünschten sich die Trödelshow-Kandidaten. Der Fachmann legte sich auf einen Wert auf 240 bis 300 Euro fest.
Susanne Steiger zahlte am Ende sogar 350 Euro für das witzige Design-Objekt. “Jetzt hat die Susi ‘nen Vogel”, zog Händler-Kollege Markus Wildhagen sie auf. “Der war schon vorher da”, konterte Steiger selbstbewusst und lachte: “Da steh ich auch zu.”
Mittwoch: Kleiner Makel, großer Wertverlust
Horst Lichter gilt nicht gerade als Freund der modernen Malerei. Doch das Motiv, das ihm in der Mittwochs-Show unter die Augen kam, erkannte er sofort: Der Moderator hatte “einen kräftigen Herrn” mit hochrotem Kopf identifiziert.
Korrekt, befand Experte Detlev Kümmel, der Dargestellte schaue “grimmig und wütend” drein.
Kein Wunder, schließlich habe der international renommierte Christian Rohlfs das beglaubigte Unikat 1919, also kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs, mit Tempera auf Papier gemalt: “Damals gab es eine Menge Kummer und Probleme.”
Kummer und Probleme hatte das Verkäuferpaar im Händlerraum. Anja und ihr Sohn Piet aus Neustadt in Holstein mussten einräumen, dass das Bild schon mal erfolglos bei einer Auktion angeboten worden war.
Das sorge dafür, dass es “in unserer Fachsprache ‘etwas verbrannt'” sei, entschuldigte sich Susanne Steiger für die dürftigen Gebote. Statt der von Detlev Kümmel geschätzten 2.500 bis 3.000 Euro gab es nur 1.200 von Christian Vechtel.
Donnerstag: Horst Lichter lernt dazu
Herrenschmuck kam bei Expertin Wendela Horz in der Donnerstagsfolge auf den Expertentisch. “Für den kleinen Finger?”, riet Horst Lichter richtig.
“Man sagt: Der kleine Finger steht für Kommunikation, der Ringfinger für den Beziehungsstatus”, ließ Horz einen Exkurs zur Symbolik des Körperschmucks folgen. “Ringe am Mittelfinger bedeuten häufig, es ist ein kreativer Mensch, und Ringe am Zeigefinger stehen für Führungswillen und Ehrgeiz.” Lichter war verblüfft: “Was ich hier alles lerne!”
Der Ring stammte laut Expertin aus den 1950er-Jahren, war aus Gold gefertigt “und sehr schwer”, nämlich 16 Gramm.
Hinzu kam ein Diamant von 1,6 Karat. Verkäufer Kersten hatte den Schmuck einst vom Vater geschenkt bekommen.
Nun wünschte er sich eher zaghaft auf Nachfrage “3.000 bis 4.000” Euro, was ihm Wendela Horz mit ihrer Schätzung von 3.800 Euro bestätigte.
Das höchste Gebot im Händlerraum kam von Lisa Nüdling: 3.000 Euro. Kersten musste sich überwinden, schlug aber letztlich ein. Es fühle sich “ein bisschen komisch” an, das Schmuckstück abzugeben, gab er zu. “Aber ich denke, morgen bin ich darüber hinweg.”
Für eine Designerleuchte aus Murano-Glas hielt in derselben Folge Sven Deutschmanek 900 Euro für denkbar. “Wie schmeckt sie?”, wollte Horst Lichter wissen. Deutschmanek stieg auf den Gag ein und leckte doch tatsächlich an der Rarität! “
Orange und Zitrone”, behauptete er. Wertmindernd war der kleine Spaß zum Glück nicht. Händler Markus Wildhagen sicherte sich die Leuchte für satte 1.550 Euro.