Antiker Schmuck soll bei „Bares für Rares“ einen Tausender bringen – doch die Händler haben andere Ideen

Köln – „Bares für Rares“ heißt die seit 2013 im ZDF laufende Sendung mit Moderator Horst Lichter. Das der Name hier Programm ist, hofft ein Mutter-Tochter-Duo aus dem Rheinland.

Sie bringen ein opulentes Schmuck-Set mit ins Pulheimer Walzwerk und hoffen auf einen erklecklichen Erlös – immerhin hat schon so mancher Verkäufer mit antiken Colliers bei „Bares für Rares“ ein gutes Geschäft gemacht.

„Ich haben noch nie irgendwo einen Schmuck gesehen, der so aussieht wie das – und wir hoffen, dass das punktet“, sagt Tochter Birgit.

Bei dem Geschmeide, das sie gemeinsam mit Mutter Sybille verkaufen möchte, handelt es sich um ein ganzes Set bestehend aus Halskette, Armband, Brosche und Ring – alles vier reich verziert und besetzt mit Perlen sowie grünen Steinen.

Nicht jede Rarität entpuppt sich bei „Bares für Rares“ als Schatz

„Man hat sofort das Gefühl, das ist aus einer anderen Zeit“, stellt Horst Lichter fest. Schmuck-Expertin Heide Rezepa-Zabel stimmt zu, datiert den Schmuck auf das späte 19. Jahrhundert, in die Zeit des Historismus. Gekauft hat das Set 1952 der Vater von Sybille, als Ostergeschenk für die Mutter – der Schmuck befindet sich also bereits seit drei Generationen in der Familie.

„Eine reiche Ornamentik mit Durchbrüchen, verziert mit Blüten und Blättern“, beschreibt die Expertin, die aber auch gleich feststellt, dass zu Vollständigkeit noch die Ohrhänger fehlen.

In der Mitte des Anhängers sowie Armband und Brosche befinden sich Heliotropen, dunkelgrüne Steine, die wegen ihrer roten Einsprengsel auch „Blutjaspis“ genannt werden.

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Verziert sind die Schmuckstücke außerdem mit bunter Emaille – die allerdings schon ziemlich beschädigt ist, wie Heide Rezepa-Zabel feststellt. Ansonsten sei der Zustand aber in Ordnung. Gearbeitet sind die Stücke auch nicht aus Gold, sondern aus Silber mit einer Vergoldung.

150 Jahres altes Schmuck-Set soll einen Tausender bringen

Gefragt nach ihrem Preiswunsch, legen Mutter und Tochter sich fest: einen Tausender hätten sie gern, um diesen unter den fünf Enkeln aufteilen zu können. Die Fachfrau muss allerdings enttäuschen. Sie kommt auf lediglich 500 bis 700 Euro. Kein Problem aber für Großmutter Sybille, die Händlerkarte akzeptiert sie dennoch. 500 Euro lassen sich ja auch gut teilen – und ins Händlerzimmer will sie unbedingt.

Dort zeigt man sich durchaus beeindruckt von dem antiken Schmuck-Set, das immerhin fast 150 Jahre alt ist. Allerdings wissen sie auch: Gut verkaufen lässt sich solcher Schmuck nicht mehr – ähnlich war es bereits im Fall eines massiven Gold-Armbands, das ebenfalls auf kaum Interesse bei „Bares für Rares“ stieß.

Händler Daniel Meyer startet mit lediglich 250 Euro. Als die Gebote nur langsam nach oben gehen, ist er der einzige, der auf die Rarität des Sets hinweist: „Das gibt es so nicht noch mal zu kaufen, in keinem Laden der Welt.“ Kollegin Elke Velten weist aber umgehend darauf hin: „Aber auch schwer zu verkaufen.“ Händler bleiben eben Händler.

Verkäuferin bei „Bares für Rares“ legt bei Schmuck-Deal noch drauf

Bei 400 Euro stocken die Gebote aber dann endgültig – Verkäuferin Sybille und Tochter Birgit ist das Unbehagen deutlich anzusehen. Etwas mehr hatten sie sich doch vorgestellt.

Die beiden bringen die 500 Euro ins Spiel. Der Sprung ist den Händlern allerdings zu groß. Daniel Meyer bietet 420 Euro, Friedrich Häusser geht auf 450 Euro – und erhält den Zuschlag.

Das Mutter-Tochter-Gespann geht letztlich zufrieden nach Hause, immerhin hat es ja die Händler – „Ich kenne Sie alle aus dem Fernsehen“ – getroffen. Aber 90 Euro für jeden Enkel scheint Oma Sybille dann doch eine zu unrunde Summe zu sein: „Da lege ich noch für jeden einen 10er drauf.“

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