“Wie in der Geisterbahn”: “Bares für Rares”-Objekt mit “Eigenleben” erzielt stolze Summe

“Unvorteilhaft”, urteilt Horst Lichter über ein verrücktes Objekt in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow “Bares für Rares” und hakt bei seiner Expertin Friederike Werner vorsichtig nach: “Ist vermutlich Kunst, oder?” Sie nickt zwar zustimmend. Doch auch die Besitzerin hat das Kunstwerk in den vergangenen Jahren lieber im Schrank versteckt.
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Das Objekt hat Tochter Marijke aus Köln bei der Wohnungsauflösung einer Freundin ihrer Mutter Brigitte (aus Niederkassel) mitgenommen. Danach hat sie es verschenkt, doch ihre Freundin wiederum hat das “sehr irritierende” Bild nie aufgehängt, denn “es ist ein bisschen wie in der Geisterbahn”, fand sie.
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“Es verzerrt halt”, schmunzelt Lichter und Marijke nickt: “Genau, die Schönste im Land wird man damit nicht.” Deshalb landete das Bild für lange Zeit im Kleiderschrank, “doch dafür ist es zu schade”, findet die Verkäuferin. Und so hat sie beschlossen: “Wir verkloppen das.” Immerhin handelt es sich um ein Op-Art-Objekt von 1971.
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Der Künstler hinter dem Glas-Zerrspiegel heißt Victor Bonato, erzählt Werner. Die Oberfläche ist gewölbt und dadurch entstehen “diese unglaublich faszinierenden Bilder”, führt die Expertin fort. Es kommt zu optischen Täuschungen im Spiegelbild: “Etwas, das wir sonst unter Kontrolle haben, führt hier ein Eigenleben. Das ist die Kunst dabei.”
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“Verrückt”, schnauft Lichter. Für den versilberten Spiegel wünscht sich die Verkäuferin 500 Euro. “Der Künstler wird hoch gehandelt und Op-Art ist nach wie vor beliebt”, weiß die Expertin und legt sich auf 500 bis 700 Euro fest. Die Verkäuferinnen freuen sich über die hohe Schätzung. Mal sehen aber, wer im Händlerraum einen Blick wagt.
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“Endlich siehst du mal gut aus”, neckt Markus Wildhagen den Kollegen Fabian Kahl, der mit dem Selbstbild experimentiert und das Ergebnis “cool” findet. Benjamin Leo Leo (l.) erinnert das Bild eher an die “Rocky Horror Picture Show”.
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Händler Kahl scheint aber angetan von dem Kunstobjekt. “Der Künstler bezieht den Betrachter mit ein”, erklärt er sein Interesse am Glasspiegel. Und so bietet er 300 Euro für die limitierte Arbeit (94/120). Doch auch seine Kollegen bieten mit – Benjamin Leo Leo sogar 550 Euro!
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“Das ist vor allem was für ältere Menschen”, spottet Wildhagen: “Dann ist das wieder total in Ordnung, wenn das Spiegelbild nicht mehr so ganz perfekt ist.” Seine Kollegen lachen, aber Wildhagen findet die Vorstellung “großartig”. Weiter bieten möchte er aber nicht. Auch Kahl findet das aktuelle Gebot “gerechtfertigt”.
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Die Verkäuferin atmet laut aus und fragt zaghaft nach “600 Euro?”. Doch darauf will sich der Höchstbietende nicht einlassen und versucht zu verhandeln: 575 würde ich noch machen. Die Verkäuferin stimmt zu und Benjamin Leo Leo freut sich über “das wirklich spannende Stück”.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Matthea aus Münster ein auffälliges Collier mit, das ursprünglich von ihrer Großmutter stammt. Heide Rezepa-Zabel erinnert der Schmuck mit Quasten und Kordeln an “textiles Gestalten in Gold”. Ein Design, das vor allem in den 1950er-Jahren beliebt war. So datiert die Expertin auch das Collier.
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Für das Schmuckstück aus 750er-Gold mit Diamanten wünscht sich die Verkäuferin 4.000 Euro. Allein der Goldwert liegt aber schon bei 5.530 Euro. Und so schätzt die Expertin 6.000 bis 6.400 Euro. Am Ende zahlt Julian Schmitz-Avila 5.500 Euro.
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Joachim aus Üxheim hat ein bekanntes Paar in Bronze dabei, das Horst Lichter gleich als “Tünnes und Schäl” erkennt – zwei legendäre Figuren aus dem Hänneschen-Puppentheater in Köln. Friederike Werner datiert die Skulptur des tschechischen Künstlers Franz Josef Lipensky in die 1970er- bis 1980er-Jahre.
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Für das limitierte Stück (25/100) will der Verkäufer noch 150 Euro. Doch für das “hübsche Pärchen” schätzt Expertin Werner sogar 300 bis 400 Euro. Lichter nickt zustimmend: “Die zwei müssen geehrt werden.”
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Im Händlerraum kennt nicht jeder die beiden rheinischen Figuren. Nach niedrigen Geboten nennt der Verkäufer den Preis aus der Expertise und erhält 300 Euro von Benjamin Leo Leo, “damit die Kölner auch in Köln bleiben”.
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Alma aus Hilden hat ein Lieblingsobjekt von Horst Lichter dabei, das er schon am Motorgeräusch erkennt: “Alfa Romeo Giulietta Spider”. Detlev Kümmel weiß, das Modell “Texi” von Schuco ist nur zwischen 1960 und 1964 produziert worden.
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“Das ist eine Innovation”, so der Experte. Denn besonders für die Zeit ist die Dame im Auto. Dazu kommt der Werbespruch: “Die denkende Autofahrerin lenkt, schaltet, fährt und schaut.” Lichter findet das Full-Set “bildschön und mehr als sammelwürdig”.
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Dafür wünscht sich die Verkäuferin 500 bis 800 Euro. Doch Kümmel schätzt den Wert eher auf 450 bis 550 Euro. Nach vielen Geboten im Händlerraum zahlt Julian Schmitz-Avila letztlich 350 Euro für das Blechspielzeug.
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Andreas und Jürgen aus Weeze und Massing haben ein Erbstück im Gepäck, das Heide Rezepa-Zabel “sehr interessant” findet. Dabei handelt es sich um eine Brosche aus 585er-Gold mit Emaille, die unter einer Glaskuppel ein Blumenarrangement aus Harz und Haaren zeigt. Das verweist auf Trauer- und Gedenkschmuck.
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Für die Brosche aus der Zeit um 1870 wünscht sich der Verkäufer 80 bis 100 Euro. Die Expertin schätzt den Wert aber auf 400 bis 500 Euro, denn “das erzählt Kulturgeschichte”. Händler Markus Wildhagen erhält bei 400 Euro den Zuschlag für die Erinnerungsbrosche.
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Sabine aus Bielefeld will eine “Asbach-Uralt”-Leuchte verkaufen, die lange im Familien-Weinladen gehangen hat. Detlev Kümmel datiert die Leuchtwerbung aus Glas und Eisen in die 1950er-Jahre.
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Die Verkäuferin wünscht sich 250 bis 300 Euro für das Objekt. Doch Experte Kümmel schätzt nur 150 bis 200 Euro, denn “schmiedeeiserne Stücke sind nicht mehr so gefragt”. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen und die Thekenleuchte für 300 Euro an Benjamin Leo Leo verkauft.

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