An einem sperrigen Erbstück scheiden sich die “Bares für Rares”-Geister
“Wunderschön, oder?”, schmunzelt Horst Lichter, als Christopher in der Mittwochsausgabe von “Bares für Rares” seinen “sperrigen” Erbschatz loswerden will. “Liegt wohl im Auge des Betrachters”, kontert der Verkäufer trocken.
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“Er ist schwer zu platzieren”, urteilen Marisa und Christopher aus Hamburg über den Kerzenleuchter, den der Verkäufer schon sein ganzes Leben aus dem Haus seiner Eltern kennt. “Zudem ist der Ständer auch noch schwer”, fügt Christopher hinzu. Nach einigen Umzügen sei es nun an der Zeit, das Erbstück endlich zu verkaufen.
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“Wie kriege ich den jetzt schön?”, lacht auch Detlev Kümmel: “Keiner will den Leuchter haben”, schlussfolgert er aus den Berichten. Auf der Suche nach positiven Aspekten zählt Kümmel die Fakten auf: Der dreiteilige Kerzenleuchter ist im Sandgussverfahren aus Bronze hergestellt und wirkt rustikal.
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Mit einer Schraube lassen sich die drei Teile sogar individuell verstellen. “Aber das hat ihn für euch anscheinend nicht schöner gemacht”, lächelt Kümmel. Das Paar schmunzelt verstohlen – und denkt nicht im Traum daran, den Kerzenleuchter in Schutz zu nehmen. Obwohl das Stück sogar von einer Kunstschmiede stammt, die 1912 gegründet worden ist.
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Der Leuchter erinnert Kümmel an “Kirchenleuchter der 1960er-Jahre, und das macht ihn für uns vielleicht so unattraktiv”, schätzt er. Jedenfalls stammt das Bronze-Objekt der Kunstschmiede Harjes auch aus den 1960er-Jahren. Die Werkstatt ist sogar bis heute noch aktiv, weiß der Experte.
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Kümmel schlägt vor, den Leuchter auf die Terrasse zu stellen, dann “erhält er noch mehr Patina”. Lichter wirft gewitzt ein: “Vielleicht auf dem Balkon des Nachbarn?” Trotz seiner Abneigung wünscht sich der Verkäufer stolze 1.000 Euro für sein Erbstück, verkaufen würde er es aber auch für 350 bis 400 Euro – so lautet die Schätzung von Kümmel.
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“Ah, schick”, flötet Fabian Kahl, als er den dreiteiligen Leuchter sieht. Vor allem das Jahrzehnt hat es ihm angetan. “Die 60er sind zeitlos und ich bin selbst so eingerichtet”, sagt er und tut kund: “Ich habe da privat Interesse, ich finde das Objekt schön.” Doch da meldet sich schon ein weiterer Händler zu Wort …
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“Da hast du jetzt Pech”, grätscht Julian Schmitz-Avila in den Monolog von Kahl. “Willst du den auch?”, fragt Kahl ganz ungläubig. Schmitz-Avila nickt: “Ja, auch privat”, erklärt er. Der Kerzenständer passe ideal in sein Schlafzimmer. Den Start macht aber Markus Wildhagen mit 200 Euro.
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Doch danach sind nur noch Schmitz-Avila und Kahl im Rennen, die sich in kleinen Schritten der Expertise nähern. Doch mehr als 300 Euro will Händler Kahl nicht ausgeben, und so räumt er bei 330 Euro von seinem Kollegen das Feld. Der Verkäufer erteilt Schmitz-Avila ohne Nachverhandeln den Zuschlag – Hauptsache, er ist den Kerzenleuchter los.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Frank aus Mölln einen Ring mit, den Heide Rezepa-Zabel als “Klassiker” beschreibt. Die Expertin datiert den lupenreinen Solitärring (2,24 Karat) aufgrund des Designs in die 1970er Jahre – angefertigt wurde er aber erst 2002.
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Für den Schmuck aus 750er-Weißgold wünscht sich der Verkäufer 7.000 Euro. Doch die Expertin schätzt “bei dieser Reinheit des Steins” sogar auf 10.000 bis 11.000 Euro. Nach einem kurzen Duell mit Fabian Kahl zahlt Händler Schmitz-Avila 6.500 Euro.
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Tanja und Hauke aus Otterndorf haben eine kleine Vase aus Feinsteinzeug dabei, die sie “irgendwann mal von einer Haushaltsauflösung” erhalten haben. Friederike Werner datiert das Objekt der Kunsttöpferei Festersen aus Berlin auf Anfang des 20. Jahrhunderts.
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Für die hübsche Vase im “perfekten Zustand” wünscht sich die Verkäuferin 50 Euro. Doch die Expertin schätzt den Wert auf 100 bis 150 Euro. Nach einigen Geboten zahlt Markus Wildhagen sogar 190 Euro.
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Wilfried aus Eschwege will eine Brosche aus 585er-Gold verkaufen, “weil sie seit 1990 nur in der Schublade rumliegt”. Heide Rezepa-Zabel findet das Stück aus der Belle Époque “zauberhaft” – vor allem wegen des schimmernden Mondsteins.
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Für den Schmuck von 1900 bis 1910 wünscht sich der Verkäufer 200 bis 250 Euro. Doch die Expertin taxiert 600 bis 800 Euro. “Da bin ich aber überrascht”, staunt der Verkäufer, der damals in Tschechien nur 50 DM dafür gezahlt hat.
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Die platinierte Brosche mit Mondstein und Diamanten kommt auch im Händlerraum sehr gut an. Markus Wildhagen findet den Schmuck “sehr feminin”. Schnell klettern die Gebote bis 500 Euro von Kahl – “obwohl ich sie noch nicht mal gesehen habe”. Doch letztlich erhält Liza Kielon für 660 Euro den Zuschlag.
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Anja und Harald aus Essingen wollen ein altes Emailleschild der Marke “Esslinger Wolle” veräußern, da es “nicht ins Repertoire passt”, so der Verkäufer, der lieber Blechspielzeug sammelt. Detlev Kümmel datiert das Stück von Ferro Email in die 1930er- bis 1950er-Jahre – “obwohl es viel, viel älter aussieht”.
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“Relativ bemitleidenswert”, kritisiert der Experte den schlechten Erhaltungszustand mit vielen Abplatzern, Rost und Knicken. Dafür wünscht sich der Verkäufer dennoch 50 Euro. Der Experte taxiert sogar 80 bis 100 Euro – denn “das Thema ist nett”. Für das beschädigte Schild zahlt Markus Wildhagen 250 Euro.
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“Wahnsinn”, staunt Horst Lichter über die Detailtreue des Kunstwerks, das Oliver aus Schondorf mitgebracht hat. Friederike Werner verortet die reitende Dame aus Gusseisen nach Russland (Eisenwerke Kasli) und staunt: “Die Skulptur ist von sehr, sehr hoher Qualität und starkem Ausdruck.”
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Der bekannte Entwurf von Nikolai Iwanowitsch Lieberich stammt aus dem Jahr 1862 “und ist auch in den Jahren darauf hergestellt worden”. “So alt?”, zeigt sich auch Lichter überrascht: “Wow.” Der Verkäufer wünscht sich 300 Euro. Werner taxiert sogar 800 bis 1.100 Euro.
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Doch im Händlerraum fallen an der Reiterskulptur vor allem die Schäden auf, der Haken etwa ist vorne gebrochen. Nach harten Verhandlungen zahlt Fabian Kahl nicht mehr als 650 Euro. Der Verkäufer ist dennoch zufrieden mit dem Erlös.
