Luxus-Limousine und Hotel: Bürgergeld-Empfängerin spart lieber beim Fahrrad für die Kinder

Bürgergeld-Empfängerin Janine aus „Hartz und herzlich“ reist luxuriös zum Fan-Treffen. Ihre Kinder bekommen nichts – Zuschauer kritisieren dies.

Janine aus der RTLZWEI-Sozialdoku „Hartz und herzlich“ hat es geschafft: Die zweifache Mutter aus Mannheim ist zum Publikumsliebling avanciert. Tausende Zuschauer verfolgen ihren Alltag in den Benz-Baracken, einem sozialen Brennpunkt der Stadt.

Doch ihre jüngste Aktion sorgt für heftige Diskussionen. Die Bürgergeld-Empfängerin organisiert ein aufwendiges Fan-Treffen in Bayern – inklusive Luxus-Limousine, Hotelübernachtung und professionellem Makeover. Für viele Zuschauer stellt sich die Frage: Wie passt das zu ihrer angespannten finanziellen Situation?

Bürgergeld-Empfängerin Janine sitzt in ihrer Küche in den Benz-Baracken und spricht in die hartz und herzlich kamera
Janine trifft sich mit ihren Fans und kommt „standesgemäß“ in Limousine an. (Archivbild) © Screenshot / RTLZWEI

Die 37-Jährige lebt normalerweise von staatlichen Leistungen und kämpft regelmäßig mit Geldsorgen. Ihre Versuche, sich als selbstständige Make-up-Artistin zu etablieren, scheiterten in der Vergangenheit mehrfach. Zwischenzeitlich arbeitete sie als Integrationshelferin, musste aber wieder Bürgergeld beantragen.

Trotz dieser prekären Lage investiert Janine nun in ihre Bekanntheit. Das Fan-Treffen findet in Grafenwöhr statt – knapp 300 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt. Die Anreise dauert rund vier Stunden, doch die TV-Protagonistin zeigt sich begeistert von der Gelegenheit, ihre Anhänger persönlich zu treffen.

Luxus-Trip statt Kinderfahrrad: „Hartz und herzlich“-Star legt sich fest

Besonders pikant: Kurz vor dem Fan-Treffen hatte Janine ihren Zwillingen Jayden und Jaylin ein neues Fahrrad versprochen. Dieses Versprechen musste sie jedoch zurückstellen. Stattdessen charterte die Bürgergeld-Empfängerin eine BMW-Limousine, die sie standesgemäß zum Veranstaltungsort chauffierte.

Im Club angekommen, präsentierte sie sich ihren Fans in Bestform – nach einem professionellen Styling. Die Übernachtung in einem Hotel rundete den kostspieligen Ausflug ab. Für die Kinder blieb dagegen nichts übrig.

Diese Entscheidung löste bei vielen RTLZWEI-Zuschauern Unverständnis aus. In sozialen Netzwerken hagelte es Kritik. Während arbeitende Eltern jeden Euro umdrehen müssen und trotzdem Verpflichtungen gegenüber ihren Kindern nachkommen, wirkt Janines Prioritätensetzung für viele befremdlich. Die Frage, wie eine Bürgergeld-Empfängerin sich solche Ausgaben leisten kann, dominiert die Diskussionen. Janine selbst begründet ihre Entscheidung mit ihrer Karriere: Das Fan-Treffen sei eine wichtige Investition in ihre Zukunft als öffentliche Person. Sie denke dabei auch an ihren Geldbeutel, erklärte sie in der Sendung.

Die RTLZWEI-Doku „Hartz und herzlich“ begleitet seit Jahren Menschen in sozialen Brennpunkten. Neben den Benz-Baracken in Mannheim wurden Folgen in Duisburg, Bitterfeld-Wolfen, Rostock, Salzgitter und weiteren Städten gedreht. Die Sendung gehört zu den quotenstärksten Formaten des Senders und erreicht regelmäßig Millionen Zuschauer. Janine zählt dabei zu den bekanntesten Gesichtern der Reihe. Als alleinerziehende Mutter zweier Kinder verkörpert sie für viele den Kampf gegen widrige Umstände. Ihre Versuche, sich beruflich zu etablieren, wurden von den Zuschauern lange Zeit wohlwollend begleitet.

Zwischen Selbstständigkeit und Bürgergeld: „Hartz und herzlich“-Janine sucht ihren Weg

Der Werdegang der Mannheimerin verlief holprig. Nach ihrer Ausbildung zur Make-up-Artistin eröffnete sie einen eigenen Salon – ein mutiger Schritt, der zunächst Anerkennung fand. Doch das Geschäft lief nicht wie erhofft. Die Kundschaft blieb aus, gleichzeitig kürzte das Jobcenter ihre Leistungen wegen des angemeldeten Kleingewerbes. Am Ende musste Janine ihren Laden wieder schließen.

Auch ein späterer Job als Integrationshelferin brachte nicht die erhoffte finanzielle Stabilität. Das Gehalt reichte nicht aus, weshalb sie zusätzlich Wohngeld und Kinderzuschlag beantragen musste. Schließlich kehrte sie vollständig ins Bürgergeld-System zurück.

Genau diese Lebensrealität macht den Fall so kontrovers. RTLZWEI zahlt seinen Protagonisten Aufwandsentschädigungen, deren genaue Höhe nicht öffentlich bekannt ist. Zudem profitieren manche Darsteller von ihrer Bekanntheit durch Social-Media-Aktivitäten oder bezahlte Auftritte.

Das Bürgergeld-System sieht vor, dass die ersten 100 Euro anrechnungsfrei bleiben, darüber hinaus werden Einkünfte teilweise auf die Leistungen angerechnet. Von jedem verdienten Euro bleiben oft nur 20 bis 30 Cent übrig. Ob Janines Fan-Treffen aus solchen Mitteln finanziert wurde oder ob andere Quellen dahinterstehen, bleibt unklar.

Für viele Vollzeitbeschäftigte, die morgens früh aufstehen und trotz Arbeit kaum über die Runden kommen, wirkt die Situation wie ein Schlag ins Gesicht.

Sie müssen Job, Kindererziehung und alle weiteren Verpflichtungen unter einen Hut bringen – ohne die Möglichkeit, Prioritäten nach Belieben zu verschieben. Manche Bürgergeld-Empfänger behaupten aber auch, sie hätten einfach „keine Zeit“ zum arbeiten.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

Back to top button
error: Content is protected !!