Bares für Rares: Art déco Charme: Goldring mit Diamanten und Smaragden lädt zum Verlieben ein
Ein kubanischer Schatz im Bietergefecht – von der Familienreise ins Händlerzimmer
Schon beim ersten Blick auf den funkelnden Ring war klar: Dieses Schmuckstück hat Geschichte. Verkäufer Rudolf und sein Neffe Bernt betreten gut gelaunt das „Bares für Rares“-Studio, wo sie von Moderator Horst Lichter und Experte Patrick Lassmann begrüßt werden.
Die Familienbande sorgt sofort für Heiterkeit, und bald kommt die spannende Herkunftsgeschichte ans Licht.
Vor rund fünf Jahrzehnten reiste Rudolf mit seiner Frau nach Havanna, Kuba. Dort lernte er eine ältere Dame kennen, die ihm diesen Ring für 300 Pesos – damals fast ein Monatsgehalt eines Arbeiters – anbot. Rudolf schlug zu. Seither lag das Stück in seiner Sammlung, doch nun soll es einen neuen Besitzer finden.
Patrick Lassmann nimmt das Schmuckstück fachkundig unter die Lupe: ein opulenter Navette-Ring, zentral besetzt mit einem Diamanten im Navette-Schliff (ca. 0,45 Karat), umrahmt von kleinen Smaragden in Kanalfassung und weiteren Achtkantdiamanten.
Die Ringschiene aus 750er Gelbgold wird von einer Platinauflage ergänzt. Entstehungszeit: vermutlich zwischen 1915 und 1920. Der Gesamtkaratwert der Diamanten liegt bei etwa 1,5 Karat, die Smaragde bringen weitere 0,35 Karat.
Doch ein Wermutstropfen bleibt: Die Spitze des Hauptdiamanten ist abgebrochen – ein gravierender Mangel, der den Wert mindert.
Lassmann schätzt den Gold- und Platinwert auf rund 330 Euro. Ohne Beschädigung hätte der Ring 1.500 bis 1.600 Euro bringen können, so landet die Expertise bei 1.100 bis 1.200 Euro.
Mit Händlerkarte in der Tasche geht es ins Händlerzimmer, wo sich der Ring sofort als Blickfang erweist. Händlerin Lisa zeigt besonderes Interesse, und schon nach wenigen Sekunden entwickelt sich ein amüsanter Schlagabtausch mit ihren Kollegen – gewürzt mit kleinen Neckereien und augenzwinkernden Anspielungen.
Die Gebote starten verhalten bei 580 Euro, steigen jedoch rasch. 600, 650, 700 – und plötzlich ein Sprung auf 1.000 Euro.
Die Spannung steigt, denn Lisa möchte den Ring unbedingt haben, während die Konkurrenz nicht locker lässt. 1.150, 1.200, 1.250 – und schließlich 1.350 Euro. Der Deal kommt zustande, sehr zur Freude von Verkäufer und Händlerin.
Beim Zählen des Geldes ist die gute Laune spürbar, und beide Seiten gehen mit einem Lächeln auseinander.
Lisa lobt die außergewöhnliche Form des Rings – fernab von runden oder quadratischen Designs, mit einer eleganten, länglichen Navetteform, die heute kaum noch gefertigt wird.
Für Rudolf war es ein gelungener Verkauf: Der erzielte Preis lag sogar über seiner eigenen Vorstellung von 800 bis 1.000 Euro. Und für Lisa ist der kubanische Schatz nicht nur eine Investition, sondern ein echtes Liebhaberstück.
Einmal mehr zeigt „Bares für Rares“, dass hinter jedem Objekt nicht nur materieller Wert, sondern auch ein Stück gelebte Geschichte steckt – und manchmal endet diese Geschichte mit einem Happy End auf beiden Seiten des Verhandlungstisches.