”Bares für Rares” Blauer Punkt lässt Expertin schlucken – Preis fällt dramatisch
„Bares für Rares“: Ein blauer Punkt und die zweite Chance
Ein durchgefallenes Gemälde sorgt für Aufsehen – manchmal trägt ein Kunstwerk mehr Geschichte in sich, als man auf den ersten Blick erkennt. Und manchmal entscheidet ein winziges Detail über Wert, Erfolg oder Niederlage.
In der aktuellen Folge von „Bares für Rares“ (15. April 2025) bringt eine Verkäuferin ein Ölgemälde mit, das nicht nur durch seine Schönheit besticht, sondern auch eine fast verborgene Vergangenheit mit sich trägt. Eine Vergangenheit, die auf den ersten Blick kaum sichtbar ist – und doch alles verändern kann.
Ein Klassiker mit Charakter
Es handelt sich um ein Werk des Künstlers C.A. Sommer, datiert auf die Jahre zwischen 1867 und 1880 – eine Zeit, in der die Romantik noch in der Luft lag und Gemälde Geschichten erzählten, statt sie zu schreien. Das großformatige Bild, präsentiert in einem schweren goldfarbenen Rahmen, zeigt eine stimmungsvolle Landschaft, fein ausgearbeitet und von unbestreitbarer Qualität.
Mit einer Preisvorstellung von 1.200 Euro wirkt die Verkäuferin zurückhaltend, aber nicht unrealistisch. Auf den ersten Blick scheint alles zu passen: gute Erhaltung, eine klare Signatur, eine ansprechende Komposition. Doch wie so oft bei „Bares für Rares“ liegt das Entscheidende im Verborgenen.
Der blaue Punkt – das stille Urteil der Vergangenheit
Kunstexpertin Dr. Bianca Berding tritt näher, begutachtet das Gemälde und lobt zunächst die malerische Qualität. „Das kann Sommer“, bestätigt sie. Doch dann bleibt ihr Blick an einem unscheinbaren Detail hängen: ein kleiner blauer Punkt, fast unauffällig auf dem Rahmen angebracht.
Was zunächst wie ein alter Preisaufkleber aussieht, entpuppt sich als Auktionsstempel – ein Zeichen dafür, dass das Bild bereits einmal angeboten, aber nicht verkauft wurde. In der Kunstwelt ein Makel, der den Wert mindern kann. „Es ist durchgefallen“, erklärt Dr. Berding nüchtern. Doch sie bleibt fair: „Ein Auktionsflop ist kein endgültiges Urteil. Vielleicht waren einfach nicht die richtigen Käufer im Saal.“
Trotz des blauen Punkts taxiert sie das Gemälde auf 800 bis 1.200 Euro – genau die Spanne, auf die die Verkäuferin gehofft hatte. Ein Hoffnungsschimmer: Auch Kunst mit Knicken in der Vita verdient eine zweite Chance.
Im Händlerraum: Die Spannung steigt
Wird der blaue Punkt entdeckt? Die Händler treten näher, mustern das Bild – und Fabian Kahl, bekannt für sein Gespür für Kunst mit Geschichte, zeigt sofort Interesse. Ob er den Stempel bemerkt? Unklar. Doch nach einem kurzen Bietergefecht legt er 900 Euro auf den Tisch. Die Verkäuferin sagt zu – der Verkauf ist perfekt.
Mehr als nur ein Bild – ein zweites Leben für die Kunst
„Bares für Rares“ beweist einmal mehr, dass hinter Objekten oft Geschichten stecken, die mehr sagen als jeder Marktwert. Der blaue Punkt warf einen Schatten – doch am Ende fand das Gemälde einen neuen Besitzer, der es vielleicht sogar schätzt, gerade wegen seiner Vergangenheit.
Für die Verkäuferin endet der Tag mit einem Lächeln: Ihr Bild, das einst ignoriert wurde, hat seine zweite Chance bekommen. Und wer weiß? Vielleicht wird der blaue Punkt nun entfernt – oder bleibt als Erinnerung daran, dass wahre Kunst immer wieder neu entdeckt werden kann.