„Bares für Rares“-Händler schockiert – Verkäufer bricht Verhandlung ab

Köln – Karl-Heinz Ufheil, Zahntechnikermeister aus dem Badischen, steht kurz vor seiner Rente. Deshalb möchte er eine alte Rarität aus seinem Labor bei „Bares für Rares“ verkaufen – und stellt Moderator Horst Lichter zunächst mal vor ein kolossales Rätsel: „Ich hab‘ keine Ahnung, was das sein soll.“

Gut, dass er Vintage-Expertin Annika Raßbach an seiner Seite hat. Die 44-Jährige weiß genau, worum des sich bei dem kesselartigen Gegenstand handelt, den der Zahntechniker mit ins ZDF-Studio gebracht hat. Vor Lichter steht nämlich ein Vulkanisierkessel zur Herstellung von Kautschukprothesen.

Bietergefecht endet abrupt – „Bares für Rares“-Händler ist empört

Der Vulkanisierkessel war laut Raßbach bis in die 1960er Jahre ein gängiges Gerät in vielen Zahnarztpraxen. Die Prothesen wurden in einer Form in den Kessel gegeben, mit Hilfe von Druck und Hitze wurden sie dort so ausgehärtet, dass sie haltbar und belastbar waren.

Die Methode des Vulkanisierens, bei der aus der Verbindung von Schwefel und Kautschuk Gummi entsteht, geht – so Raßbach – übrigens auf Charles Goodyear zurück, den Erfinder des Hartgummis. Seinen Namen verbinden heute wohl die meisten mit dem nach ihm benannten Reifenhersteller.

80 Euro aufwärts wünscht sich Karl-Heinz Ufheil für seine ungewöhnliche Rarität. Annika Raßbach geht bei ihrer Expertise auf 200 Euro – und damit überreicht Horst Lichter ohne Umschweife die Händlerkarte.

Im Verkaufsraum interessieren sich vor allem die Händler Jan Čížek und Roman Runkel für die ungewöhnliche Apparatur.

Verkäufer bei „Bares für Rares“ bricht Tabu im Händlerraum

Händler Jan Čížek – obwohl dessen Partnerin Zahnärztin ist – hat allerdings keine Idee, was er da vor sich hat, ebensowenig wie Runkel. Es ist der Österreicher Wolfgang Pauritsch, der sie auf die richtige Spur bringt: „Vielleicht ist es eine Aushärtungsmaschine für Gebisse.“

Bares für Rares“-Händler schockiert - Verkäufer bricht Verhandlung ab

Pauritsch ist es dann auch, der die Gebote mit dem klassischen Waldi-Lehnertz-Auftakt – 80 Euro – eröffnet. Danach entspinnt sich allerdings ein Bietergefecht zwischen Čížek und Runkel. Immer wieder überbieten sich die beiden Händler gegenseitig. Von 100 Euro geht es zügig hoch auf 250 Euro hoch.

Doch dann tut Verkäufer Karl-Heinz etwas, was man bei „Bares für Rares“ tunlichst vermeiden sollte. Auf die Frage des Tschechen Čížek, ob er denn für 250 Euro verkaufen würde, sagt er „Ja“. Dabei hatte Roman Runkel noch in keiner Weise signalisiert, nicht mehr weiterbieten zu wollen – und reagiert entsprechend konsterniert.

Der Verkäufer merkt wohl, dass er etwas vorschnell war – entschuldigt sich gar bei Runkel. Aber Deal ist Deal. Als der Verkauf abgewickelt ist, wendet sich Runkel an den neben ihm sitzenden Čížek: „Ich habe überhaupt keine Worte dafür. Wir waren doch noch gar nicht fertig.“

„Jetzt sind wir fertig“, antwortet der Tscheche lapidar – und bietet seinem Konkurrenten noch an: „Wenn du willst, mache ich dir jetzt aus Kautschuk ein paar Prothesen.“

Händler-Angebot: „Wenn du willst, mache ich dir ein paar Prothesen“

Dass die „Bares für Rares“-Händler im Verkaufsraum bei aller Freundschaft letztendlich immer Konkurrenten seien, davon berichtete auch schon Fabian Kahl in einem Podcast.

Häufig gönnen sich die Händler ihre Käufe aber auch gegenseitig – und einmal haben sie sogar alle zusammengelegt, um einer Verkäuferin einen bestimmten Wunsch zu erfüllen.

Deal ist Deal - auch wenn Roman Runkel gerne noch weiter mitgeboten hätte.
Deal ist Deal – auch wenn Roman Runkel gerne noch weiter mitgeboten hätte. © ZDF (Screenshot: Fuldaer Zeitung)

Karl-Heinz Ufheil freut sich über seine 250 Euro – immerhin liegen diese ja ein ganzes Stück über der Expertise und deutlich jenseits seines Wunschpreises. Zudem komme der Apparat nun in fachmännische Hände, da Čížeks Freundin ja Zahnärztin ist

Auch Runkel muss über das Angebot der Kautschuk-Prothesen lachen – und so ist die „Bares für Rares“-Welt letztlich doch wieder in Ordnung.

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