Expertise dämpft Erwartung: Armreif aus Italien hofft auf Wunder in Verhandlung | Bares für Rares
Ein Schmuckstück sorgt für Aufsehen bei „Bares für Rares“
Ein eleganter Auftritt, ein freundliches Lächeln und eine kleine Schatulle in der Hand: So betritt Antonio, ursprünglich aus Italien, das Studio von „Bares für Rares“.
Schon beim ersten Blick auf das funkelnde Schmuckstück wird den Experten klar – hier verbirgt sich mehr als nur ein einfaches Accessoire. „Sieht was aus!“, entfährt es einem der Händler, der sofort die prachtvollen Farben und Kontraste lobt.

Antonio erzählt, dass das Schmuckstück schon lange im Besitz seiner Familie sei. Zunächst habe es seine Mutter sicher in einem Bankschließfach aufbewahrt, später habe es jahrelang unbeachtet in seiner Schublade gelegen.
Eine klare Herkunftsmarke fehlt – was die Sache für die Expertise umso spannender macht.
Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel nimmt das Armband genauer unter die Lupe. Sie beschreibt es als halbstarren Reif, fast wie eine Armspange, versehen mit zwei Gelenken und einer Federmechanik.
Das Design erinnert stark an die 1960er-Jahre: frei, modern und weniger konservativ als in den Jahrzehnten zuvor. Besonders auffällig sind die übereinandergelegten Bänder, die pavé-gefasst mit kleinen Diamanten glänzen.
Dazwischen sitzen grüne Steine, die zunächst wie Smaragde wirken, sich nach genauer Prüfung jedoch als Vanadium-Berylle entpuppen – eine seltene, aber weniger wertvolle Variante.
Auch das Material überzeugt: 14-karätiges Gold, bestätigt nach einem gründlichen Test, sogar mit einer Rhodiumschicht veredelt, um den Glanz noch stärker hervorzuheben.
Eine kleine Beschädigung fällt zwar auf, doch sie lässt sich leicht beheben. In einer kleinen Schachtel präsentiert Antonio zudem die Aufbewahrung – mit italienischem Stempel, allerdings ohne direkten Bezug zum Schmuckstück selbst.
Dann die alles entscheidende Frage: Was ist es wert? Dr. Rezepa-Zabel schätzt das Armband auf 2000 bis 2200 Euro. Antonio jedoch hat höhere Erwartungen.
Stolz nennt er seine Wunschsumme von 4000 Euro. Die Experten dämpfen die Hoffnung behutsam, raten aber zum Gang in den Händlerraum.
Dort zeigt sich schnell, wie sehr Emotionen und Marktwert auseinanderliegen können. Die Händler erkennen sofort die Qualität und Schönheit des Stücks.
Erste Gebote starten bei 1800 Euro, langsam steigt der Preis. Schließlich bietet Daniel 2350 Euro – ein Angebot, das sogar leicht über der Expertise liegt.
Doch Antonio hadert. Er hatte sich mehr erhofft, vielleicht auch aus familiärer Verbundenheit zu dem Erbstück. Letztlich entscheidet er sich gegen den Verkauf. Mit ruhigen, fast erleichterten Worten bedankt er sich und nimmt sein Schmuckstück wieder mit nach Hause.
Für die Zuschauer wird klar: Manchmal wiegt der emotionale Wert schwerer als jeder Geldbetrag. Antonio verlässt das Studio mit einem Lächeln – und der Gewissheit, dass sein Familienerbstück weiterhin einen besonderen Platz in seinem Leben behalten wird.
So bleibt am Ende nicht das Geschäft, sondern die Geschichte im Gedächtnis: Ein italienisches Schmuckstück, das Jahrzehnte überdauerte, ein Experte, der seine Geheimnisse enthüllte, und ein Besitzer, der sich von seinen Erinnerungen nicht trennen konnte.




