Hammer bei “Bares für Rares”: Kult-Händler zahlt Vielfaches vom Wunschpreis
„Heiligen Trödelhallen des Pullheimer Walzwerks“: Schlangenring entpuppt sich als wertvolles Erbstück
„Den Schlangenring zu verkaufen, fällt mir persönlich nicht schwer – denn als Kind habe ich mich sogar davor gefürchtet“, gesteht die freie Redakteurin lachend. Seit Mitte der 1960er-Jahre kennt sie das Schmuckstück, das einst ihrer Oma gehörte.
„Damals war ich zum ersten Mal im Kino – im Dschungelbuch – und die Schlange Kaa mit ihren hypnotischen Augen hat mich so erschreckt, dass ich den Ring immer mit ihr verbunden habe“, erklärt sie.
Expertise: Mehr als nur ein furchterregendes Symbol
Patrick Leßmann, Experte für historischen Schmuck, nimmt den Ring genauer unter die Lupe.
Zwar seien Schlangen oft mit List und Gefahr assoziiert – wie auch im Dschungelbuch –, „aber eigentlich symbolisieren sie Verjüngung, Erneuerung und Lebenskraft“, erklärt er.
Zudem verrät er die Bedeutung der Edelsteine: „Diamanten stehen für ewige Liebe, Saphire für Treue und Rubine für Leidenschaft – alles Attribute, die man in einer guten Partnerschaft braucht.“
Überraschung beim Wert
Der Goldschmiedemeister datiert den Ring auf die Zeit um 1850 und schätzt ihn auf stolze 950 bis 1.100 Euro. „Ich bin geflasht!“, ruft die 61-jährige Verkäuferin aus, die nur mit 300 bis 400 Euro gerechnet hatte.
Handel im Händlerraum – ohne große Rangelei
Im Händlerraum sorgt der Ring zwar für Begeisterung, doch ein wildes Bietgefecht bleibt aus. Kult-Händler Walter „Waldi“ Lehnardz (58) greift sofort zu. „Passt!“, stellt er fest, als er den Ring probeweise an seinen kleinen Finger steckt.
Ob er den Zuschlag bekommt? Die Spannung steigt – doch eines ist klar: Der Schlangenring hat seinen Schrecken längst verloren und sich als wahres Schmuckjuwel entpuppt!