„Ist klar, wer das bekommt“: Händler bei „Bares für Rares“ wird wegen Herkunft zum Kauf genötigt
Ein antikes Kinder-Fahrzeug sorgt bei den „Bares für Rares“-Händlern für Belustigung. Wegen seines kuriosen Namens sind sich schnell alle einig: Kaufen kann es nur einer.
Köln – Schon Moderator Horst Lichter ist sehr interessiert an dem Kinder-Spielzeug, das Stefanie Kugelstadt aus Hessen mit in die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ gebracht hat.
Allerdings fällt ihm an dem Fahrzeug, das an eine Mischung aus Dreirad und Draisine erinnert, gleich ein eklatanter Makel auf: Die Bereifung fehlt.
„Bares für Rares“-Händler wegen seiner Herkunft zum Kauf genötigt
Auch Trödel- und Antik-Experte Sven Deutschmanek ist nicht übermäßig begeistert. „Der Zustand ist nicht gut“, fällt er ein deutliches Urteil.
Nicht nur fehlen die Reifen, die Metallräder sind zudem bereits deutlich abgefahren, das Holz von Sitz und Lenker ist wurmstichig. Zu allem Übel habe auch schon mal jemand mit dem Schweißgerät Hand angelegt, um Schäden zu reparieren. Der Originalzustand lasse sich deshalb kaum mehr herstellen.
Was Deutschmanek allerdings ebenfalls feststellt: Das Spielzeug ist tatsächlich alt, es stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Es trägt den Namen „Holländer“ und war bis in die 1950er Jahre als Kinderspielzeug verbreitet.
Mit einer Art Deichsel, die ständig vor und zurück bewegt werden musste, wird das Fahrzeug angetrieben. Es sollte so die Bewegungskoordination von Kindern trainieren.
Wer schon mal ein Kind auf einem Kettcar erlebt hat – oder selbst so ein Kinder-Auto gerne gefahren ist – kann sich vermutlich vorstellen, dass so ein „Holländer“ sicher manches Kind glücklich gemacht hat.
Der „Holländer“ von Stefanie Kugelstadt – die Griesheimerin hat ihn aus der Scheune ihre Vaters gerettet – taugt allerdings lediglich noch als Deko-Objekt, so Sven Deutschmaneks Urteil bei „Bares für Rares“. Zu groß seien die Beschädigungen.
Fabian Kahl sorgt für Gelächter bei „Bares für Rares“-Kollegen
Gut, dass Händler Fabian Kahl diese Einschätzung nicht gehört hat. Denn der 33-Jährige lässt sich nicht abhalten, das Gefährt gleich auszuprobieren.
Damit sorgt er für reichlich Gelächter bei seinen Kollegen Susanne Steiger, Waldi Lehnertz, Daniel Meyer und Jos van Katwijk. Denn als so richtig talentiert stellt sich Kahl nicht heraus.
Als der Thüringer dann den Namen des Gefährts erfährt, steht für ihn fest: „Das nennt man ,Holländer‘? Dann ist ja wohl klar, wer das heute bekommen sollte.“
Und dreht sich demonstrativ zu dem neben ihm sitzenden Jos van Katwijk um. Der Niederländer ist seit 2022 Teil des „Bares für Rares“-Teams – und rollt über den Vorschlag seines Kollegen erst mal die Augen.
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Waldi Lehnertz schlägt allerdings in die gleiche Kerbe und triezt: „Damit der Holländer richtig Geld ausgeben muss für das Ding, fang ich mal mit 80 Euro an.“
Nach und nach beteiligen sich alle Händler an der „Verschwörung“ gegen Jos van Katwijk – der sich selbst auffällig zurückhält – und erhöhen die Gebote nach und nach.
„Und ich wette, dass Sie total gerne an unseren Jos verkaufen würden“, bezieht Schmuck-Händlerin Susanne Steiger schließlich Verkäuferin Steffi Kugelstadt in den Reigen mit ein.
Der Niederländer unternimmt noch einen letzten Versuch, sich zu wehren: Bei Waldi Lehnertz sei das Fahrzeug doch ebenfalls gut aufgehoben.
Doch dann gibt er auf und bietet mit einem leicht grimmigen Blick in Richtung der Kollegen 150 Euro. Damit sind diese dann zufrieden – und auch Steffi Kugelstadt akzeptiert das Angebot. 100 Euro hatte sie sich gewünscht – und geht entsprechend zufrieden nach Hause.
Jos van Katwijk dagegen muss sich weitere Sticheleien seiner Kollegen anhören. „Ja, Jos, dann fahr mal los“, neckt etwa Susanne Steiger. „Wir sehen uns dann in zwei Jahren wieder.“ Und Fabian Kahl legt noch nach: „Aber ruf an, wenn du da bist.“
Nicht zum ersten Mal ist van Katwijk von seinen Händler-Kollegen aufs Korn genommen worden. Besonders Waldi Lehnertz stichelt gerne – etwa als es um den Erwerb eines Feuerzeugs in Form eines roten Sportwagens ging. Aber auch unter anderen Händlern kommt gelegentlich zu Kabbeleien.
So stach etwa Fabian Kahl Julian Schmitz-Avila im Bieterwettstreit um ein Spiel aus, das Letzterer unbedingt haben wollte – nur um dann mit einer besonderen Geste zu überraschen.