Von Kaiser Franz signiert: Um Adelsbrief entbrennt ein fürstliches Händlerduell | Bares für Rares
Bürokratie, Geschichte und ein unerwarteter Bieterkrieg – die außergewöhnliche Reise eines kaiserlichen Adelsbriefs bei „Bares für Rares“
In einer besonders eindrucksvollen Ausgabe von „Bares für Rares“ sorgt ein seltenes Dokument aus der Zeit der Habsburger für Faszination, Emotionen und einen der spannendsten Bieterwettkämpfe der letzten Monate.
Sabine und Thomas, zwei langjährige Freunde und ehemalige Kollegen aus dem Pflegebereich, betreten mit einer historischen Rarität das Studio: einem originalen Adelsbrief aus dem Jahr 1875, ausgestellt unter Kaiser Franz Joseph I. – dem wohl bekanntesten Herrscher des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs.

Das wertvolle Stück stammt aus dem Besitz des verstorbenen Ehemanns von Sabine. Dessen Großonkel war einst in den Adelsstand erhoben worden, und die prachtvolle Urkunde überdauerte in der Familie.
Da sich Sabine bereits mit ihrem Mann darüber unterhalten hatte, das Dokument möglicherweise einmal bei „Bares für Rares“ vorzustellen, fühlt es sich für sie nun richtig an, es in neue Hände zu geben.
Schon beim ersten Anblick zeigt sich Experte Julian beeindruckt: Die Urkunde liegt in einer samtbezogenen, goldgeprägten Mappe, deren Farbe erstaunlich gut erhalten ist.
Im Inneren befindet sich kunstvoll gestaltetes Pergament, verziert mit kalligrafischer Handschrift, goldenen Schriftzügen und einem handgemalten Wappen.
Eine schwere Messingkapsel mit Siegel vervollständigt das Ensemble. Besonders herausragend: Franz Josephs echte Unterschrift, die den historischen Wert des Dokuments noch einmal untermauert.
Der Adelsbrief bescheinigt dem Major Josef Plank, nach 30 Jahren treuen Militärdienstes in den Adelsstand erhoben worden zu sein – inklusive Titel „Edler von Plank“ sowie dem Recht, ein eigenes Familienwappen zu führen.
Historisch, politisch und kulturell ist das Dokument ein beeindruckendes Zeugnis der kaiserlichen Bürokratie des 19. Jahrhunderts.
Sabine und Thomas hoffen auf 500 Euro, doch der Experte stuft das Objekt wesentlich höher ein: 600 bis 900 Euro seien im deutschen Handel realistisch.
Mit diesem guten Gefühl geht es in den Händlerraum – und dort überschlagen sich die Ereignisse.
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Direkt nach der Begrüßung startet ein lebhafter Bieterwettkampf. Die Händler zeigen sich nicht nur vom Zustand, sondern auch vom historischen Wert begeistert.
Besonders spannend: Händler Waldi verbindet den Namen „Plank“ mit einem österreichischen Freund – ein zusätzlicher persönlicher Kaufanreiz. Das Startgebot von 150 Euro steigert sich rasch über die 400-Euro-, 500-Euro- und 700-Euro-Marke hinweg.
Am Ende entsteht ein dramatischer Schlagabtausch zwischen mehreren Händlern, bis schließlich der entscheidende Schritt fällt: 910 Euro – ein Preis, der weit über den Erwartungen der Verkäufer liegt.
Sabine ist glücklich, Thomas ebenso, und der Käufer freut sich über ein seltenes Stück Monarchiegeschichte.
Zum Abschluss sorgt Waldi noch für einen Lacher, als er verrät, selbst eine „Adelsurkunde“ zu besitzen – allerdings die gekaufte Version, die ihn zum „Lord“ mache. Ein charmanter Schlusspunkt für einen Beitrag, der zeigt, wie spannend historische Dokumente sein können, wenn sie auf Fachwissen, Emotionen und Bieterleidenschaft treffen.




